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Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens PETITE, besser bekannt als Madame Tussaud

Autor
Carey, Edward

Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens PETITE, besser bekannt als Madame Tussaud

Untertitel
Roman. Aus dem Englischen von Cornelius Hartz. Illustriert von Edward Carey
Beschreibung

In einem Dorf im Elsass wird im Jahre 1761 Anna Maria Grosholtz geboren, ein Mädchen mit der markanten Nase der Mutter und dem hervorstehenden Kinn des Vaters, das an seinem fünften Geburtstag nicht größer ist als der Hund der Nachbarn. Ihr wahrhaft abenteuerliches Leben, das sie unter dem Namen Madame Tussaud berühmt machen sollte, hat Edward Carey in diesem fiktiven Tagebuch in Szenen gefasst: Belebte Bilder einer Camera obscura.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Verlag C.H.Beck, 2019
Seiten
492
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-406-73948-4
Preis
24,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Edward Carey, geboren 1970 in Norfolk, England, ist bildender Künstler, Romancier und Theaterautor, der Verfasser mehrerer Romane für Erwachsene und Kinder und lehrt an der Universität von Texas in Austin, wo er mit seiner Frau, der Autorin Elizabeth McCracken, und ihren Kindern lebt. “Little”, so der Originaltitel, wurde in viele Sprachen übersetzt.

Zum Buch:

In einem Dorf im Elsass wird im Jahre 1761 Anna Maria Grosholtz geboren, ein Mädchen mit der markanten Nase der Mutter und dem hervorstehenden Kinn des Vaters, das an seinem fünften Geburtstag nicht größer ist als der Hund der Nachbarn. Ihr wahrhaft abenteuerliches Leben, das sie unter dem Namen Madame Tussaud berühmt machen sollte, hat Edward Carey in diesem fiktiven Tagebuch in Szenen gefasst: Belebte Bilder einer Camera obscura.

Er ist ein äußerst exzentrischer Mann, dieser Doktor Curtius, bei dem die kleinwüchsige Marie, nach dem Tod beider Eltern zur Waise geworden, in Bern aufwächst. Sie lernt in dem Atelier des Wachsbildners alles aus erster Hand: Organe und Knochen zu präparieren sowie aus Chinawachs, vermischt mit Pigmenten und etwas Harz, lebensechte Wachsköpfe zu modellieren. Curtius‘ Kunst wird über die Grenzen der Stadt, ja sogar des Landes hinaus so bekannt, dass er die Eifersucht der Ärzte im ortansässigen Spital erregt und verleumdet und mit Steuerschulden belegt die Flucht ergreifen muss. Sein Ziel: Paris, in Begleitung der achtjährigen Marie, in deren dürftigem Gepäck sich Vaters in Silberblech gegossener Unterkiefer, Mutters Bibel und Marta, ihre Puppe, befinden.

1769 kommen sie an in der großen Stadt, wo in den Rinnsteinen Fäkalien zum Himmel stinken. Der Glanz des in Bern so bekannten Doktor Curtius geht hier in der Hast der Menschenmengen unter. Die kleine Marie an der Hand, ist der Wachsbildner auf den Straßen der Metropole vor allem eins: im Weg. Doch mit Hilfe der verwitweten und gestrengen Schneidersgattin Picot gelangt er wieder zu Berühmtheit; er zieht mit ihr, deren Sohn Edmond und der zur niederen Magd degradierten Marie in ein ehemaliges Affenhaus in die Rue du Temple, wo in kürzester Zeit ein Wachsfigurenkabinett entsteht. Dort kann jedermann nun Berühmtheiten wie Benjamin Franklin, Jean-Jacques Rousseau oder Voltaire gegen ein Entgelt bewundern.

Mit dem Besuch der Enkelin von Louis XV, Madame Élisabeth de Bourbon, in Dr. Curtius‘ Wachsfigurenkabinett nimmt das Leben der jetzt 17-jährigen Marie eine dramatische Wendung: Sie wird von Élisabeth als deren Gespielin an den Hof von Versailles beordert. Doch im Jahre 1778 brodelt es in Paris bereits, die Vorboten der Revolution sind allgegenwärtig, und auch Versailles wird nur eine von Maries vielen unglaublichen Stationen bleiben.

Dieses Lebensgeständnis, aufs Feinste illustriert mit Maries Zeichnungen – ebenfalls aus der Hand Careys – ist Abenteuerroman, biographischer Roman und Historienroman zugleich. Eine opulente Geschichte, die funkelt wie ein prachtvolles Collier aus dunklen, von Meisterhand geschliffenen Edelsteinen.

Susanne Rikl, München