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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Belgrano Rawson, Eduardo

Die Predigt von La Victoria (El sermón de la Victoria. Novela de la vida real)

Untertitel
Roman aus dem wirklichen Leben. A. d. Span. von Enno Petermann
Beschreibung
Verlag
München: C.H. Beck Verlag, 2010.
Format
geb.
Seiten
303 Seiten
ISBN/EAN
978-3-406-60519-2
Preis
19,95 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Eduardo Belgrano Rawson wurde 1943 in einem kleinen Dorf in der Provinz San Luis in Argentinien geboren. Er ist Journalist und Schriftsteller und lebt in Buenos Aires. Von seinen Romanen liegen bisher drei Titel auf Deutsch vor: Schiffbruch der Sterne (El náufrago de las estrellas), In Feuerland (Fuegia) und Rosas Stimme (Rosa de Miami). Siehe dazu: Bücher zu Lateinamerika, 2002/2003ff.

Zum Buch:

Die Geschichte, die dem jüngsten Roman von Belgrano Rawson zugrunde liegt, hat sich 1989 in der Provinzhauptstadt San Luis zugetragen. „In dem Roman gibt es wenig Erfundenes“, schreibt der Autor in seiner Einleitung, und da einige seiner Figuren zu seinem Freundeskreis gehören, „ist es schwer, objektiv zu sein.“ Claudia Díaz und Nelson Madaf sind ein Liebespaar. Eines Tages verschwindet Claudia spurlos und Nelson wird verdächtigt, Claudia ermordet zu haben. Er wird verhaftet und unter der Folter gesteht er eine Tat, die er nicht begangen hat. Nach neun Jahren taucht Claudia wieder auf. Sie war spontan Mit einem Lastwagenfahrer durchgebrannt, ist verheiratet und hat Kinder. Der inzwischen an Aids erkrankte Nelson wird aus ohne Entschädigung dem Gefängnis entlassen. Der Roman hat noch einem zweiten Teil, der vom Verschwinden eines Kindes nach der Ermordung seiner Mutter handelt. Die beharrliche Suche des Vaters ist schließlich von Erfolg gekröt und er kann seinen Sohn, der als Adoptivkind bei einem Mitglied einer ehemaligen berüchtigten Polizeieinheit aufgewachsen ist, identifizieren. Beide Handlungen bieten eine Fülle von Anknüpfungspunkten für den Autor, die langen Jahre von Terror, Gewalt und Willkür in der argentinischen Geschichte und Gesellschaft darstellen, die weder erst mit der formalen Mitlitärdiktatur in den Jahren 1976 bis 1983 begann, noch nach deren Ende restlos beseitigt war. Belgrano Rawson zeichnet mit seiner multiperspektivischen Darstellung (die volle Aufmerksamkeit beim Leser erfordert) ein dichtes und erschreckendes Abbild der damaligen Zeit, die keineswegs vergangen ist.    Unbedingt lesen. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)