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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Asturias, Miguel Angel

Der Herr Präsident (El señor presidente)

Untertitel
Roman. Überarbeitete Übersetzung von Jacob Baumann
Beschreibung
Verlag
Zürich: Rotpunktverlag, 2009
Format
geb.
Seiten
337 Seiten
ISBN/EAN
978-3-85869-386-0
Preis
19,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Miguel Ángel Asturias wurde am 19.10.1899 in Guatemala-Stadt geboren und starb am 9.6.1974 in Madrid. Er beteiligte sich als Jurastudent am Widerstand gegen den Diktators Estrada Cabrera. Im Exil in Paris studierte er u. a. Maya-Ethnologie und übersetzte das Popul-Vuh ins Spanische. 1933 Rückkehr nach Guatemals, wo er als Zeitungsredakteur und beim Rundfunk arbeitete. Von 1945 bis 1954 arbeitete er als Diplomat. Nach dem Putsch gegen Arbenz lebte er im Exil in Argentinien, Italien und Frankreich. Zurückgekehrt wurde er 1966 Botschafter in Paris und erhielt 1967 den Nobelpreis für Literatur. „Wir südamerikanischen Romanciers sind durch das Blut, die Geographie, das Leben jenen Hundert, Tausenden, Millionen von Amerikanern verwandt, die Elend erdulden in unserem strotzendreichen Amerika. Unsere Romane suchen die moralischen Kräfte in der Welt zu mobilisieren, die uns helfen sollen, diese Menschen zu verteidigen.“ Seine berühmten Bücher Legenden aus Guatemala und Die Maismenschen sind leider nicht mehr lieferbar.

Zum Buch:

Der Beginn der Arbeit an diesem Roman reicht bis 1922 zurück, als Asturias sich am Widerstand gegen die Diktatur Estrada Cabrera beteiligte. Und so wurden auch nach Veröffentlichung 1946 viele konkrete Entsprechungen zu den historischen Ereignissen erkannt. Gleichzeitig gehört der Roman aber in die Reihe der berühmten sogenannten Diktatorenromane, die gleichsam eine „Synthese“ aller Erscheinungsformen dieser speziellen lateinamerikanischen Form der Diktatur versuchen (vergl. „Tyrann Banderas“ von del Valle-Inclán, „Wie Hunde sterben“ von Francisco Ayala, „Ich, der Allmächtige“ von Roa Bastos, „Der Herbst des Patriarchen“ von García Márquez, „Staatsräson“ , bzw. „Die Methode der Macht“ von Carpentier, „Gespräch in der ‚Kathedrale’“ von Vargas Llosa). Dieser Roman ist eines der „großartigsten und erstaunlichsten Werke unseres Jahrhunderts. El señor presidente kann ohne Einschränkung zu den gefühllosesten, härtesten und – vom Thema her – unbarmherzigsten Büchern des Jahrhunderts gezählt werden; sein Thema ist, von der ersten bis zur letzten Seite, die Unmenschlichkeit, die Perversion der Gefühle, der Haß, das Blut, die Grausamkeit. Ein solches Thema, das Asturias der amerikanischen Realität nachgestaltet hat, ist in so perfekter Folgerichtigkeit, so konsequent und ohne Abschweifung noch von keinem berufsmäßigen Erfinder brutaler Thriller konstruiert worden.“ (G. W. Lorenz) Dem Verlag sei Dank, dass dieses Werk wieder in einer ansprechenden Form lieferbar ist. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)