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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Villaurrutia, Xavier

Sehnsucht nach dem Tod / Nostalgia de la muerte

Untertitel
Sämtliche Dichtungen. Span. / Dt. Übers. v. Curt Meyer-Clason
Beschreibung
Verlag
Aachen: Rimbaud, 2007
Format
geb.
Seiten
307 Seiten
ISBN/EAN
978-3-89086-651-2
Preis
39,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Javier Villaurrutia (y González) wurde am 27. März 1903 in Mexiko-Stadt geboren und starb dort am 25. Dezember 1950 unter bis heute nicht geklärten Umständen. Er veröffentlichte bereits im Alter von 16 Jahren erste Gedichte. Gründete mit anderen Dichtern mehrere Literaturzeitschriften und war als Herausgeber (u. a. der Lyrik von Sor Juana Inés de la Cruz) und Literaturkritiker tätig. Er schrieb einen Roman sowie mehrere Theaterstücke (u. a. das Libretto zu „La mulata de Córdoba“) und Drehbücher (u. a. zu dem Film „Vorwärts mit Pancho Villa“). Er arbeitete am Theater und erhielt eine Professur für Schauspiel. Eine der höchsten literarischen Auszeichnungen Mexikos ist nach ihm benannt. In deutscher Übersetzung liegen bisher lediglich einige Gedichte vor, die in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht wurden.

Zum Buch:

978-3-89086-651-2 Villaurrutia, der schon als 16jähriger seine ersten Gedichte veröffentichte und dessen Begabung früh erkannt und gefördert wurde, gab sein Jurastudium auf, um sich ganz seiner schriftstellerischen Tätigkeit widmen zu können. Dabei half der allgemeine kulturelle Aufbruch in den Jahren nach der mexikanischen Revolution, eine Zeit, die vor allem mit dem Namen des Philosophen, Schriftstellers, Pädagogen und Kulturminister José Vasconcelos verbunden ist, der alle Gebiete des Geisteslebens und vor allem die jungen Künstler nach Kräften förderte. Villaurrutia war Mitglied der avantgardistischen Dichtergruppe Contemporáneos, die nach der von ihr herausgegebenen gleichnamigen Zeitschrift benannt war und die man, wegen ihres bevorzugten Themas auch „Dichter des Todes“ nannte, ein Sujet, das allerdings nicht erst seit dieser Zeit mit dem mexikanischen Volksleben verbunden war und ist.  Von seinen ersten Gedichte distanzierte Villarrautia sich später und erst 1926 erschien die erste Veröffentlichung eines Gedichtbandes (Reflejos). 1927 gedachte die spanischsprachige Welt des dreihundertsten Geburtstag von Luis de Góngora und löste damit weltweit eine Diskussion um den Wert der spanischen Barockliteratur aus. In diesem Zusammenhang wurde die Dichtung von Sor Juana Inés de la Cruz wiederentdeckt, die viele Dichter des 20. Jahrhundert beeinflußte (u. a. Octavio Paz und José Gorostiza). Nicht zuletzt unter diesem Eindruck schrieb Villaurrutia, der auch als Herausgeber von Werken der Dichterin gearbeitet hatte, den Gedichtzyklus Nostalgia de la muerte. Mit der Niederschrift seines Werkes begann er 1933 und erweiterte es bis 1946. Einsamkeit, Liebe, Traum und Tod sind die wesentlichen Themen, die hier immer wieder behandelt werden. „Nicht Totentanz oder romantische Grabeslyrik und kein religiös-erbauliches memento mori beherrschen die Vorstellung, sondern der Tod erscheint als zutiefst erregendes Mysterium im ontologischen Sinn, als die Leere, die den Menschen zur Besinnung auf seine Eigentlichkeit zwingt, und als das Ende der Zeit, das ihn von allen Täuschungen der Zeitlichkeit befreit.“ (Aurelio Fuentes Rojo)  Nostalgia de la muerte begründete den Ruhm Villaurrutias und gehört heute zweifellos zu den bedeutendsten Werken der lateinamerikanischen Literatur und es ist ein Verdienst des Verlags und des Übersetzers, diesen Text auch deutschsprachigen Leserinnen und Lesern zugänglich gemacht zu haben. Biographische und bibliographische Daten und eine literaturhistorische Einordnung des Dichters und seines Werkes im informativen Nachwort runden den Band ab.  Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)