Zum Buch:
Im Visier (Mirando espero). Roman. Aus dem Spanischen von Klaus E. Lehmann. Mit einem Vorwort von Amir Valle.
Ein invalider Schuster, ehemals Revolutionär gegen Batista, wird ermordet. Im zerfetzten Rollstuhl des Opfers findet die Polizei zwei Kilo Marihuana, in der Wohnung nach einer Hausdurchsuchung weitere 31 Kilo und noch 7.000 Dollar. So beginnt dieser Kriminalroman aus Havanna. Oberleutnant Rolando Cartaya ermittelt und gerät dabei immer tiefer in einen Sumpf von Drogenhandel, Pornogeschäften und Korruption. Eingestreut in den Handlungsablauf finden sich immer wieder die Einlassungen des voyeuristischen ehemaligen Scharfschützen. Ein spannender Schmöker.
Die Nachbarin (La Pelirroja). Roman. Aus dem Spanischen von Monika Heine.
Juan Luis Higuera, ein Notar aus Bilbao, hat alle Gründe, aus seiner Heimatstadt zu verschwinden. Es besteht die Gefahr, daß seine sexuellen Obsessionen entdeckt werden. Und so nimmt er das Angebot seinen Freundes an, sich um dessen Geschäfte auf Kuba zu kümmern. Andux, ein Veteran aus Kubas Engagement in Angola, leidet unter einem traumatischen Kriegserlebnis. Die Wege der beiden kreuzen sich und es kommt zu einem blutigen Finale. Vielleicht ist der Roman in seiner Originalfassung ein gut lesbares und spannendes Stück Prosa seine deutsche Fassung ist ein Katatastrophe: abgefaßt in einem grauenhaften Deutsch (ließ mir mit viel Muße das Frühstück munden … sie sendet Verführungswellen, so wahrnehmbar wie die Strahlung eines defekten Kernreaktors.). Schade.
Die Romane erschienen zuerst 2005 und 2006 und sind zuerst in Bücher zu Lateinamerika 2005/2006 besprochen worden.
Klaus Küpper