Zum Buch:
Der Band stellt in teils etwas willkürlicher Form wissenschaftliche Untersuchungen, Zeugenaussagen, subjektive Recherchen bis hin zu ins literarische reichenden Darstellungen das Phänomen der Prostitution in Kuba seit den Zeiten der spanischen Conquista dar.
Schwerpunkt bleibt dabei natürlich die Schilderung des gegenwärtigen sog. Jineterismo. Dabei werden alle Formen der Prostitution bis hin zum käuflichen Kindesmissbrauch geschildert und offen angesprochen.
Es bleibt dem Leser überlassen, ob er die jeweils in kurzen Kapiteln aneinandergereihten ganz unterschiedlichen Erzählformen bei der Schilderung hilfreich oder verwirrend findet. Stärke des Buches bleibt aber in jedem Fall, die spezifischen Formen der kubanischen Prostitution und den damit verbundenen Widerspruch zur offiziellen Realität des Landes so umfassend und ohne moralinsaure Belehrung zu schildern.
Klaus Brieskorn (Bücher zu Lateinamerika)