Zum Buch:
Als weitere von etlichen Publikationen widmet sich dieser Sammelband der Migration zwischen Mexiko und den USA. Ebenso wie das kürzlich erschienene Pasando Fronteras (siehe Besprechung) ist auch dieser, allerdings deutlich sozialwissenschaftlicher ausgerichtete Band aus einer universitären Exkursion hervorgegangen. Die Veröffentlichung der entstandenen Texte reiht sich damit in die Bestrebungen ein, Studierenden nicht nur neue Erfahrungen vor Ort zu ermöglichen, sondern sie eben auch zu eigenständigen empirischen Forschungen zu ermuntern. Darüber hinaus konnten für die Publikation auch mexikanische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für Beiträge gewonnen werden.
Neben einer ausführlichen Einleitung besteht das Buch aus 20 thematischen Textbeiträgen und einem Fotoessay, in dem Atmosphäre und Widersprüche der Grenzstadt Ciudad Juarez/El Paso eingefangen werden. Die Texte mit jeweils etwa zehn Seiten recht kurz gliedern sich in sechs Abschnitte, die sich mit Migration und Subalternität, Grenzräumen und illegaler Migration, Frauenarbeit in der Maquiladora-Industrie, Feminisierung der Migration sowie der Rolle von indigenen Gruppen in den Migrationsbewegungen beschäftigen. Dabei wird einerseits in übergreifenden Beiträgen auf einer Makroebene Migration als Folge der Veränderungen auf dem internationalen Arbeitsmarkt betrachtet. Andererseits nehmen aber auch etliche Beiträge die Mikroebene in den Blick, indem sie die konkreten Auswirkungen der Migrationssituationen auf die alltägliche Lebenswelt der Menschen untersuchen. So werden Anstöße für eine Vielzahl von Themen und Perspektiven geboten, die interessierte Leserinnen und Leser an anderer Stelle weiter vertiefen können.
Ulrike Bock (Bücher zu Lateinamerika)