Zum Buch:
Tariq Ali, Vordenker der britischen 68er-Generation, ist heute vor allem als Autor historischer Romane bekannt. In diesem Buch kommt er wieder auf sein politisches Engagement zurück, indem er die Entwicklungen in Venezuela, Bolivien und Kuba verteidigt. Schwerpunkt des Buchs ist Venezuela. Er kritisiert die einseitige Berichterstattung der ausländischen Medien und legt dar, wie 2002 Auslandskorrespondenten zu Komplizen der Putschisten wurden. In einem eigenen Kapitel rechnet er mit Teodoro Petkoff, dem Ex-Guerillero und heutigen Sprachrohr der Opposition, ab. Sehr lesenswert sind die im Anhang abgedruckten Interviews mit Luis Reyes Reyes und Jorge Luis García Carneiro, beide langjährige politische Weggefährten von Chávez. Im Bolivien-Kapitel betont er die Kontinuität der politischen Mobilisierungen von den sechziger Jahrn bis heute. Im Kubateil lässt Ali eine Reise auf die Insel im November 2005 Revue passieren, die einerseits seine Enttäuschung über die enge Anbindung Kubas an die Sowjetunion widerspiegelt, andererseits auf die befruchtende Wirkung von Chávez und Morales für die kubanische Revolution hoffen lässt.
Christoph Dietz (Bücher zu Lateinamerika)