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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Aira, César

Gespenster (Los fantasmas)

Untertitel
Roman. A.d.argent. Spanisch von Klaus Laabs
Beschreibung
Verlag
Berlin: Ullstein Buchverlage, 2010.
Format
geb.
Seiten
168 Seiten
ISBN/EAN
978-3-550-08824-7
Preis
18,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

César Aira wurde am 23.2.1949 in Coronel Pringles/Prov. Buenos Aires geboren. Er ist Übersetzer, Literaturkritiker, Herausgeber und Autor zahlreicher Romane und Essays. Seit 1967 lebt er in Buenos Aires. Bisher erschienen von seinen zahlreichen Romanen mittlerweile sechs Übersetzungen: „Hum-boldts Schatten“, „Die nächtliche Erleuchtung des Staatsdieners Varamo“, „Die Mestizin“, „Stausee“, „Die „Nächte von Flores“ und „Gespenster“. (siehe dazu Bücher zu Lateinamerika 2002/03ff.)

Zum Buch:

Buenos Aires: Syvester, Zwischenzeit, Hochsommer. Eigentlich hätte das sechsstöckige Luxus-Appartementhaus ja schon längs bezugsfertig sein sollen. Nun aber erleben die künftigen Bewohner beim Besuch nur ein halbfertiges Haus ohne Treppengeländer, Türen und die Glasscheiben für die Dachterrassen, kurz eine verschmutzte Baustelle voller Schutt. Und die ebenfalls unfertige künftige Hausmeisterwohnung im sechsten Stockwerk wird seit Wochen von dem chilenische Bauarbeiter Raúl Viñas in seiner Funktion als Nachtwächter mit seiner Familie vorübergehend benutzt. Aber „wo jetzt die einen waren, würden später die anderen sein. Der Altjahrestag erinnerte kraft seines Symbolgehalts mit aller Gewalt daran.“ In dem Augenblick, als schon fast alle Besucher gegangen waren, sagte Félix Tello, der Architekt zu den wenigen noch Anwesenden: „Das Schlimmste ist, dass sie lügen“ und meinte die Bauarbeiter in Bezug auf die endliche Fertigstellung der Wohnungen – in diesem Moment „waren zwei Individuen eingesickert, zwei Männer, die nackt waren, die Haut mit Kalkstaub bedeckt. Auch sie hörten genau zu, aber nur, um alle Augenblicke in ein lautes, wildes Gelächter auszubrechen.“ Der Auftritt der Gespenster! Am Abend feiert die chilenische Familie Sylvester. Patri, die halbwüchsige Tochter, möchte die Gespenster, die wie selbstverständlich um das Haus herum schweben und die daher auch kaum beachtet werden, zur Feier einladen. Auch die Gespenster möchten Patri zu ihrer Feier einladen, allerdings: „Du wirst natürlich tot sein müssen …“ Es bliebe noch viel zu erzählen von diesem ver-rückten Roman und von seinem Autor und dessen Werken, von dem wir Leser uns noch viele weitere Übersetzungen wünschen und vor dem Roberto Bolaño aber warnt: „Wenn Sie einmal angefangen haben, Aira zu lesen, hören Sie nicht mehr auf.“ Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)