Zum Buch:
Dieses Buch beruht auf einer Zeitungsserie, die 2004 im Zweiwochenrhythmus in den Sonntagsausgaben verschiedener bolivianischer Tageszeitungen erschien. Ziel war es, Bolivianerinnen und Bolivianer aus verschiedensten Gebieten und Ethnien ihre individuelle Lebensgeschichte erzählen zu lassen. Da ist zum Beispiel Ana Luz aus Trinidad (Beni), die als Körperbehinderte und Alleinerziehende zu kämpfen gelernt hat. Oder Nemecia Cachaga, die seit ihrer Kindheit eine Heimat zwischen dem bolivianischen Oruro und den Auslandsbolivianern im chilenischen Arica sucht und nicht findet. Justo Mamani hat hingegen schon als Jugendlicher zusammen mit seinem Bruder in El Alto erfolgreich eine Schreinerwerkstatt aufgebaut hat. Freddy Cortez, der einzige Komponist des kleinen Volkes der Weenhayek (2100 Personen) im bolivianischen Chaco, ist auch politisch engagiert. Auf jeweils sechs bis sieben Seiten berichten die Ich-Erzähler in einfachen Worten über ihren Lebensweg, ihre Erfahrungen und Hoffnungen. Jedes Portrait wird ergänzt durch eine kurze Einführung in die jeweilige Region. Die Zeitungsserie wurde ein großer Erfolg, und die Buchausgabe wird mittlerweile in bolivianischen Schulen als Lesestoff eingesetzt. Auch die deutschsprachige Ausgabe zeichnet sich durch die liebevolle Bebilderung des Illustrators und Trickfilmers Jesús Pérez aus. Leicht zu lesen, eine anregende Lektüre.
Christoph Dietz (Bücher zu Lateinamerika)