Übersicht

Zum Buch:

Der Band, der hier in einer preiswerten Sonderausgabe vorgelegt wird, enthält die frühen Erzählungen aus den Jahren 1947 bis 1955, die unter dem Titel „Die Nacht der Rohrdommeln“ erschienen sind, darunter so bekannte Texte wie „Die Augen eines blauen Hundes“ und „Isabels Monolog beim Betrachten des Regens in Macondo“. Es sind sozusagen Vorläufer, Fingerübungen für den dann folgenden Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“, der den Autor weltberühmt machte. Die weiteren Erzählungen aus den Jahren bis 1972 wurden zuerst in der deutschen Ausgabe „Das Leichenbegräbnis der Großen Mama und andere Erzählungen“ veröffentlicht. Hier finden sich u. a. „Die letzte Reise des Gespensterschiffs“ und die auch verfilmte Langerzählung „Die unglaublich und traurige Geschichte von der einfältigen Eréndira und ihrer herzlosen Großmutter“. „Die Arbeiten des Autors sind miteinander verwandt, verwoben. Thematisch greift eine in die andere über durch Vor- und Rückbeziehung, die Figuren seines Kosmos kehren in der chronologischen Folge der Erzählungen immer wieder, bald zu Hauptpersonen avanciert, bald zu Randgestalten reduziert,“ schreibt Curt Meyer-Clason in seinem Nachwort zu „Das Leichenbegräbnis …“ und zitiert dazu den Autor, der von sich behauptet, „er schreibe seit Jahren an einem einziges Buch.“ Diese Edition vereinigt damit alle Erzählungen bis auf die jüngste An­thologie von 1993: “Zwölf Geschichten aus der Fremde”. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)