Übersicht

Zum Buch:

Rafael Flores ist hierzulande vor allem als Tangoexperte bekannt und anerkannt. Sein Roman „Otumba“, benannt nach dem Ort in Mexiko, wo Cortés von den Azteken besiegt wurde, behandelt ein völlig anderes Thema. Der Protagonist des Romans, Roberto Ferreyra, kehrt nach dem Ende der Militärdiktatur aus dem Exil zurück. Seine taumatischen Erlebnisse während der Haft und die Berichte seiner Freunde, die überlebt haben, verschränken sich mit der heutigen Realität des Landes. Flores Montenegro versucht, diese komplexen Sachverhalte adäquat wiederzugeben; er verwendet Erzählstrategien, die vom Leser größte Aufmerksamkeit verlangen. Dennoch bleiben Ungewissheiten und Mehrdeutigkeiten zurück, die den komplexen Sachverhalten entsprechen, dieser Mischung aus Erinnerung, Verbannung und Rückkehr in die unaufarbeitete Vergangenheit. Kein Buch zum Einmallesen und Schnelllesen, sondern zum Innehalten und Reflektieren.   Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)