Zum Buch:
Die Disseration verfolgt die Absicht, die Faszination von Jorge Luis Borges für den Norden (Europas) in seinen Werken aufzuspüren und zu ergründen. Sehr häufig finden sich in seiner Dichtung, seiner Prosa und seinen Essays sowohl örtliche Bezüge (Lund, Malmö), Persönlichkeiten (wie Erik der Rote, Harald II) oder fiktive Figuren und Namen (Nils, Gunnar usw.). Borges hat sich ausgiebig mit der altgermanischen Sprache auseinandergesetzt, kannte die Skaldendichtung und lernte altenglisch und altisländisch. Die in vier Teile gegliederte Arbeit untersucht zunächst den Begriff des Imaginären, wie er für die Schreibweise von Borges von Bedeutung ist. Der Hauptteil ist der sogenannten Nördlichkeit in Borges Werk gewidmet, seinen gezielten Beschäftigungen mit den altgermanischen Literaturen, den Werken des schwedischen Gelehrten Emanuel Swedenborg und des dänischen Philosophen Sören Kierkegaard. In den letzten Abschnitten versucht der Autor, die Bandbreite imaginärer Räumlichkeit im Kontext von Borges Nördlichkeit anhand von exemplarischen Lektüren zu analysieren. Der Autor verwendet in seiner Arbeit eine unendliche Menge von Fachbegriffen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen, die die Lektüre des ungewöhnlichen Untersuchungsgegenstandes m. E. unnötig erschwert und mitunter zu einem Ärgernis macht. Lesbar nur für Fachwissenschaftler.
Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)