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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Fadanelli, Guillermo J.

Das Andere Gesicht Rock Hudsons (La otra cara de Rock Hudson)

Untertitel
Roman. A. d. mexikan. Span. übers. v. Sabine Giersberg
Beschreibung
Verlag
Berlin: Matthes & Seitz, 2006
Format
geb.
Seiten
127 Seiten
ISBN/EAN
978-3-88221-871-8
Preis
16,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Guillermo Fadanelli wurde 1963 in Mexiko-Stadt geboren. Er war Ingenieur, arbeitete als Immobilienmakler und Mauleseltreiber, als Tannenbaumverkäufer in New York und Konditoreiangestellter in Madrid. 1988 etablierte er sich als Schriftsteller. Er ist Chefredakteur der Underground-Zeitschrift „Moho“ und hat bisher sieben Romane und mehrere Prosabände veröffentlicht. Der vorliegende Roman ist sein erstes Buch in deutscher Übersetzung. 2007 war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Zum Buch:

Der namenlose Ich-Erzähler ist 15 Jahre alt, als er Juan, alias Johnny Ramírez kennenlernt. Er ist sofort fasziniert und gleichzeitig abgeschreckt von dem Typ, der da plötzlich auf der Straße eines elenden Vororts von Mexiko-Stadt entführt oder verhaftet wurde und ihm noch ganz cool sagte: „Sag meiner Mutter, es geht mir gut, sie soll sich keine Sorgen machen, mir wird nichts geschehen.“ Er sagte es in einem „harten, wenig biegsamen Ton, als wären seine Worte aus Stein und als sprängen sie, nachdem die Autotür geschlossen war, über das Pflaster zu mir …“ So beginnt dieser spannende und preisgekrönte Roman des mexikanischen Autors. Johnny Ramírez, ein Auftragsmörder, der vom Dealen mit Drogen lebt, wohnt in einem heruntergekommenen Hotel, seine Miete zahlt der dem devoten Besitzer der Absteige wann er will und seine Umgebung zittert vor ihm und seinem Jähzorn. Manchmal schläft er mit seiner 14jährigen Schwester Rebeca, die die Treffen mit ihren Freiern so arrangiert, daß Johnny sie ausrauben kann. Wer aber, wie El Topo, seine Schwester begrapscht, den bringt er kaltblütig um. Der Ich-Erzähler gerät immer mehr in den Bann des Verbrechers, erledigt zunächst kleinere Handlangerdienste für ihn und am Ende aber, wenn er und seine Schwester in das Hotelzimmer von Ramírez umziehen, wird er seinen Platz einnehmen. Es gibt keinen Ausweg für die beiden Protagonisten mit den fast identischen Lebensläufen. Die Vergangenheit von Johnny Ramírez wiederspiegelt sich in der Gegenwart des Ich-Erzählers und wird sich aller Voraussicht nach in seine Zukunft fortschreiben. Fadanelli benutzt einen drastischen Stil ohne Klischees und Sentimentalitäten; und er benutzt eine Sprache, die dem beschriebenen Sujet adäquat ist und die unter die Haut geht.     Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)