Zum Buch:
Reisebegleiter, die in einer besonderen Weise auf auf ein Reiseziel vorbereiten wollen, haben seit einiger Zeit Konjunktur: sie warnen als Kulturschock, finden Platz im Handgepäck, nennen sich Reiselesebücher oder Gebrauchsanweisung und verwenden doch alle das gleiche Rezept. Sie vermitteln die vielfachen Kenntnisse durch mehrheitlich literarische Zeugnisse von Autoren und Autorinnen, die (nicht immer) aus dem Land stammen, das es zu erkunden gilt. Sie sind also erklärtermaßen mehr als nur klassische Reiseführer, die das beschreiben, was man gesehen haben muß. Und sie eröffnen damit in der Tat neue Sichtweisen und neue Wege, die oftmals für den Reisenden wertvoller sind, als das gute, preiswerte Hotel. Eva Karnofsky hat zu diesem Zweck eine illustre Gesellschaft eingeladen, um uns das riesige Land mit der wechselvollen Geschichte nahezubringen. Und so erfahren wir von Giardinelli etwas über den Chaco, von Olguín über den Fußball, von Cortázar über Gardel, von Orgambide über den Tango … Andere berichten, warum die Armen um Evita weinen, die indianischen Vorfahren ermordet und vergessen wurden, was es mit dem Mate und dem Asado auf sich hat und warum noch so viele Schicksale aus der Zeit der Militärdiktatur ungeklärt und ungesühnt sind. Ein Register mit Worterklärungen und kurze Vorstellungen der Autoren und Autorinnen runden das empfehlenswerte Bändchen ab.
Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)