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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Esquivel, Laura

Malinche (Malinche)

Untertitel
Aus dem Spanischen von Petra Strien
Beschreibung
Verlag
Bad Vöslau: Stockmann Verlag, 2009
Format
geb.
Seiten
222 Seiten
ISBN/EAN
978-3-9502750-0-1
Preis
19,80 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Laura Esquivel wurde am 30.9.1950 in Mexiko-Stadt geboren. Sie ist Erzieherin, studierte Theaterwissenschaft und Dramaturgie und gründete eine Theater-, Kunst- und Literaturwerkstatt für Kinder. Sie ist Autorin von Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen. In deutscher Übersetzung liegen vor: „Bittersüße Schokolade“ (in 33 Sprachen übersetzt und 1991 verfilmt), „Das Gesetz der Liebe“ und „Das zärtliche Alphabet des Don Júbilo“. Siehe dazu auch „Bücher zu Lateinamerika“ 2002/03 und 2003/04.

Zum Buch:

Malinalli, La Malinche oder Doña Marina, wie sie nach ihrer Taufe hieß, hat ohne Zweifel eine bedeutende Rolle bei der Eroberung des Aztekenreiches gespielt. Dabei schwanken die Bewertungen zwischen der gefeierten Urmutter der mestizaje und der geächteten Verräterin am eigenen Volk. Laura Esquivel erzählt die Geschichte der Malinche mit viel Phantasie neu und versucht dabei, sich in die Person und die ereignisreiche Zeit einzufühlen. Der in einer schlichten Sprache erzählte Roman enthält viele Details zur Lebensweise, der Kultur und der Mythologie der Ureinwohner Mexikos. Es mag der Sprache  und den etwas unbeholfen wirkenden, Codices nachemfundenen Zeichnungen geschuldet sein, dass der Rezensent den Eindruck hatte, die Autorin konnte sich nicht zwischen pseudoesoterischen und der überlieferten mythologischen Darstellung entscheiden. Warum Malinche so wichtig für Cortés war, erschließt sich aus dem Fortgang der Geschichte im Roman nur schwer (sie stammt von der Pazifikküste, sprach Nahatl als Muttersprache, lernte die Mayasprache als Sklavin am Golf und nach Ankunft der Konquistadoren auch Spanisch und wurde so die erste unmittelbare Übersetzerin zwischen Azteken und Spaniern deren Kommunikation vorher nur über die Mayasprache erfolgte). Schlichtweg falsch ist allerdings die Aussage, dass das Popul Vuh, das Heilige Buch ihrer Vorfahren gewesen sei, denn Malinche war keine Quiché-Maya. Aus den genannten Gründen nur bedingt zu empfehlen.   Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)