Zum Buch:
Um die unglaubliche Wirklichkeit von Mexiko zu beschreiben, bräuchte man viele Bände … ( Gabriel García Márquez). Andreas Drouve versucht, einige Spuren dieser Wirklichkeit mit einem schmalen Bändchen aufzuspüren. Er kann sich dabei auf seiner Reise durch das aufregende Land auch der Hilfe vieler Mitreisender versichern und läßt uns Leserinnen und Leser teilhaben an den früheren Erlebnissen und Einsichten von vielen bekannten Autorinnen und Autoren. Sie öffnen uns den Blick auf die historische Vergangenheit, berichten in Reportagen und Erzählungen von Land und Leuten und benutzen ihre Poesie, um uns ihre Heimat näherzubringen. Drouve verknüpft die sachliche Information über Städte und Landschaften, über Gegenwart und Vergangenheit und ihre Sehenswürdigkeiten mit den literarischen Zeugnissen und erzielt damit einen ungewöhnlich lebendigen und spannenden Reisebegleiter und -vorbereiter. Unter den zitierten Texten finden wir fast alle wichtigen Autor/-innen Mexikos (von Carmen Boullosa bis Angeles Mastretta und von Carlos Fuentes über Octavio Paz, Sergio Pitol bis Juan Rulfo). Zudem sind Schriftstellerinnen und Schriftsteller vertreten, die in Mexiko auf der Flucht vor dem Faschismus zeitweise oder für immer eine neue Heimat fanden (z. B. Luis Cernuda, Egon Erwin Kisch, Bruno Schwebel und Anna Seghers). Zeugnisse berühmter Reisender wie Alexander von Humboldt und Harry Graf Kessler fehlen ebensowenig wie die Berichte der Conquistadoren und ihre Nachfolger (Cortés, Díaz de Castillo und Las Casas). Ein ausführliches Quellenverzeichnis lädt zum Weiterlesen ein und rundet das sehr empfehlenswerte Bändchen ab. (siehe auch: Reiselesebuch Mexiko und Reise nach Mexiko.)
Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)