Zum Buch:
Noch zieht Julius mit seinem amerikanischen Freund Jack durch die Westberliner Jazzkeller und macht mit dem Verkauf von Jazzplatten in Ostberlin ordentlich Kohle. Sein Bruder Bernhard, der Biologiestudent, verbringt die Nächte im brandenburgischen Wald, um einem Luchs auf die Spur zu kommen. Doch die offensichtlich militärische Aktion, die er in einer Nacht auf dem Hochsitz mit seinem Freund Georg beobachtet, kann ihn seine Zukunft kosten – oder sogar das Leben. Wie seinen Vater, den die beiden jungen Männer am nächsten Morgen erhängt auffinden. An Selbstmord will keiner glauben. Die Brüder beginnen auf eigene Faust zu ermitteln; sofort ist ihnen die Staatssicherheit auf den Fersen. Da bleibt nur eins: die Flucht in den Westen. Doch als die beiden endlich bereit sind, im Osten alles hinter sich zu lassen, werden in Berlin die Grenzen dicht gemacht. Ob ihnen General Paradschanow helfen kann, der Vater von Julius’ Freundin Barbara? Oder Jacks aalglatter Vorgesetzter James Aragon?
Michael Römling hat es mal wieder geschafft, die „Geschichte hinter den Geschichten“ lebendig werden zu lassen. Ein superspannender Agentenroman, der ganz nebenbei vorführt, was das bedeutet: Kalter Krieg. Und nach den Spionagefällen unserer Tage wird einem auch ganz schnell klar, dass damals wie heute in der Politik das gleiche Motto gilt: Traue keinem!
Susanne Rikl, München