Zum Buch:
Der Doktorfisch und der Kofferfisch haben immer etwas zu tun. Zuerst hat sich die Krakenfamilie beim gemeinsamen Silvesteressen so verknotet, dass sie sich nicht mehr bewegen kann, und dann ruft auch noch der Wal an und klagt über Bauchschmerzen. Und nicht nur er. Die beiden mutigen Fische finden in seinem Bauch den Mondfisch, und im Bauch des Mondfisches den Zackenbarsch und in dessen Bauch erwischen sie tatsächlich zwei Krabben beim Fußballspielen! Das schlägt natürlich sehr auf den Magen. Kurzerhand werden sie vom Doktorfisch nach draußen geschickt und, siehe da, danach geht es allen wieder gut.
Spannend und sehr humorvoll erzählt Jens Rassmus in neun kleinen Geschichten von den Abenteuern des Doktorfischs und seines Gehilfen. Dabei beweist er ein liebevolles Gefühl für die Besonderheiten seiner Figuren. So wird der Krakenvater, als er meint, keine Luft mehr zu bekommen, von einem seiner acht Kinder altklug belehrt: „Du brauchst auch keine Luft. Du bist eine Krake. Du hast Kiemen.“ Das Bemerkenswerte an den Geschichten von Jens Rassmus ist sein Gespür für die Fragen und Ideen von Kindern. Ihr Sprachrohr ist in diesem Buch der kleine Kofferfisch, dessen größter Wunsch es ist, auch einmal nass zu sein. Denn Nasssein ist schließlich etwas ganz anderes, als unter Wasser zu sein! Rassmus‘ Sprache ist sehr kindgerecht, und dadurch eignet sich das Buch auch für Kinder, die anfangen, Geschichten mehr über den Text und weniger über die Bilder wahrzunehmen. Der Großteil der Geschichte wird über die Gespräche zwischen Doktorfisch und Kofferfisch erzählt, wodurch sie leicht nachzuvollziehen und sehr lebhaft werden. Der Text wird von kleineren Zeichnungen begleitet. Jeder Geschichte sind zusätzlich zwei großflächigere, farbenfrohe Bilder zur Seite gestellt, auf denen sich allerlei entdecken lässt.
Die Abenteuer der Fische ziehen einen in ihren Bann und werfen allerlei Fragen auf. Gibt es im Meer einen Weltuntergang? Kann ein Doktor auch Krankheiten machen? Und wie feiert eigentlich ein Hai Geburtstag? Aber vor allem sind es Geschichten über Freundschaft und Zusammenhalt und darüber, wie gut es tut, wenn man weiß, dass einem jemand hilft, wenn man sich nicht gut fühlt. Und am Ende stellt die letzte Geschichte die Frage: „Ist es eigentlich schön, ein Fisch zu sein?“und der kleine Kofferfisch stellt fest, dass man, wenn man kein Fisch wäre, auch schöne Dinge machen könnte. Zum Beispiel könnte man „am Strand sitzen und träumen, dass man ein Fisch im Wasser wäre.“
Theresa Mayer, Autorenbuhhandlung marx & co, Frankfurt