Kinder und Jugendbücher

Zum Buch:

Ausgerechnet in die Klasse der Schweinekinder soll Luis gehen. Dabei ist er doch ein kleiner Wolf. Dementsprechend behandeln ihn auch seine neuen Klassenkameraden: als Außenseiter. Nur der kleine Jojo freundet sich mit ihm an, denn er mag die Schweinespiele nicht und will lieber „großer, böser Wolf“ spielen.
Eines Tages fehlt Luis in der Schule, die Lehrerin sagt, er sei krank. Jojo beschließt, ihn zu besuchen, auch wenn der Weg durch den Wald zu Luis Hütte sehr unheimlich ist. Vor allem, weil man am Gehöft der drei fiesen Eber vorbei muss, die Jojo zwar nichts tun, aber sehr böse gucken.

Luis lebt mit seiner Großmutter zusammen, die eine sehr freundliche Wolf-Großmutter ist und leckere Waffeln backen kann. Jojo kommt noch oft wieder, und eines Tages erzählt Luis seinem neuen Freund sein größtes Geheimnis: Er wird nie wieder in die Schule gehen, weil er sich nicht am Hof der drei Eber vorbeitraut. Diese haben ihm nämlich schon übel mitgespielt, ihn beschimpft und mit Steinen beworfen, sogar mit dem Kopf zuerst in den Brunnen getunkt.

Jojo will seinem Freund helfen und hat einen genialen Einfall (der hier nicht verraten wird). Am nächsten Tag setzen die beiden ihn in die Tat um, und die Wirkung ist groß. Fortan wird Luis sicher nie mehr belästigt werden, wenn er am Eber-Gehöft vorbeikommt.

Mario Ramos, der beste Wolfzeichner der Bilderbuchlandschaft, hat eine wunderbare, spannende Erstlesegeschichte geschrieben und gezeichnet. Es werden viele Themen angesprochen, und gleichzeitig nimmt die Geschichte immer wieder unerwartete Wendungen, zumal die gängigen Stereotype (großer, böser Wolf; kleines ängstliches Schweinchen) immer wieder außer Kraft gesetzt werden. Textmenge und Zeichnungen stehen in einem für Erstleser sehr gut zu bewältigenden Verhältnis.

Bettina Raue, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt