Zum Buch:
Die Schwestern Jenny und Maggie Dillon wachsen mitten in den Wäldern Kanadas auf. Für Irene, ihre Mutter, hat der Vater eine Badewanne unter Bäumen aufgestellt. Sie macht mit den Töchtern Ausflüge in die Wildnis, an irgendeinen Bach, wo man baden, abends ein Lagerfeuer machen und zelten kann. Der Vater weiht Maggie in die Geheimnisse der Natur ein und lehrt sie, Unterstände zu bauen, falls ein Unwetter aufzieht. Doch gegen die Schicksalsschläge, die der Familie bevorstehen, ist sie nicht gewappnet.
Maggie ist die jüngere der Schwestern, sie ist wohl schon als “Sorgenmacherin” geboren. Denn obwohl es keine Anzeichen für ein Unglück gibt, sorgt sich Maggie um ihre ältere Schwester Jenny, um Irene und um den Vater, mit dessen Unfalltod beim Holzfällen der Reigen der Schicksalsschläge für die Familie beginnt. Die Mutter bringt die Schwestern bei älteren Freunden des Vaters unter, um arbeiten zu können, und Maggie und Jenny sind gezwungen, sehr schnell auf eigenen Füßen zu stehen. Irenes Briefe werden seltener und bleiben nach einem Jahr aus. Als Jenny in ernsthafte Schwierigkeiten gerät, macht sich Maggie auf die Suche nach der Mutter. Was sie findet, ist die Geschichte ihres Lebens und ein tiefes Verständnis für Irene, diese Frau, die sie als Mutter nur so kurz auf dem eigenen Lebensweg begleitet hat.
Ein starker, anrührender Roman, voller Sehnsucht nach dem Ursprünglichen, so bittersüß wie wilde Beeren und so fesselnd wie das lautlose Kreisen eines Adlers. Bestes Lesefutter für verregnete Sommertage.
Susanne Rikl, München