Zur Autorin/Zum Autor:
PD Dr. Jan Wehrheim Institut für Kriminologische Sozialforschung, Universität Hamburg.
Mauern, Videoüberwachung und andere Inszenierungen von Sicherheit markieren neue Grenzen in europäischen und us-amerikanischen Städten. Armutsquartiere entstehen neben strahlenden Einkaufszentren, Business Improvement Districts und Quartieren der Wohlhabenden. Gated Communities sind das schnellst wachsende Segment auf dem amerikanischen Wohnungsmarkt. In ihnen wie in Shopping Malls oder Bahnhöfen wird das private Hausrecht der Eigentümer durch kommerzielle Sicherheitsdienste durchgesetzt.
Dabei scheinen zwei Entwicklungen komplementär zu verlaufen: die soziale – und räumliche – Polarisierung in Städten einerseits und die zunehmende Kontrolle konkreter Räume andererseits. Soziale und kulturelle Segregation werden sicherheitstechnisch überhöht. Es entstehen unterschiedliche, aber zeitlich und räumlich parallele Normativitäten.
In dem Maße, in dem die Schere zwischen arm und reich in den Städten sichtbar auseinander geht und sich Politik primär an ökonomischen Kategorien orientiert, in dem Maße steigen auch die Bestrebungen, neu entstehende, reale oder imaginäre, Grenzen zwischen den Räumen der Gewinner der Modernisierung und denen der Verlierer zu kontrollieren.
Das Buch verdeutlich anhand neuer Raumtypen das Zusammenspiel der Dimensionen raumbezogener Kontrolle – Technik, Recht, Organisation und Architektur und zeigt die Konsequenzen für die Stadtgesellschaften auf.
(Klappentext)