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Ktaadn

Autor
Thoreau, Henry David

Ktaadn

Untertitel
Mit einem Essay von Ralph Waldo Emerson. Aus dem Amerikanischen von Alexander Pechmann
Beschreibung

Im Spätsommer 1846 reist Henry David Thoreau mit dem Mann seiner Cousine nach Bangor und setzt seine Expedition in die Wälder von Maine zu Fuß und auf den Flussstraßen mit Booten fort, die die Holzfäller dieser Gegend nutzen. Thoreaus Ziel ist die Besteigung des Ktaadn oder Katahdin – indianisch für „höchstes Land“ –, dem mit 1606 Metern höchsten Berg von Maine. Die Eindrücke dieser mehrtägigen Entdeckungsreise in die ungezähmte Natur, später in Form eines kunstvollen Essays niedergeschrieben, erscheinen hier zum ersten Mal in deutscher Sprache.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Jung u. Jung Verlag, 2017
Seiten
160
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-99027-153-7
Preis
15,99 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Henry David Thoreau, Schriftsteller und Philosoph, geboren 1817 in Concord, Massachusetts, wo er 1862 starb. Sein Buch »Walden; or, Life in the Woods« hat ihn weltweit berühmt gemacht.

Zum Buch:

Im Spätsommer 1846 reist Henry David Thoreau mit dem Mann seiner Cousine nach Bangor und setzt seine Expedition in die Wälder von Maine zu Fuß und auf den Flussstraßen mit Booten fort, die die Holzfäller dieser Gegend nutzen. Thoreaus Ziel ist die Besteigung des Ktaadn oder Katahdin – indianisch für „höchstes Land“ –, dem mit 1606 Metern höchsten Berg von Maine. Die Eindrücke dieser mehrtägigen Entdeckungsreise in die ungezähmte Natur, später in Form eines kunstvollen Essays niedergeschrieben, erscheinen hier zum ersten Mal in deutscher Sprache.

Sein Begleiter George Thatcher hatte diese Expedition angeregt, verfolgte jedoch ganz andere Ziele: Er wollte zu geschäftlichen Zwecken die unberührten Bestände wertvoller Weißkiefern in den Wäldern von Maine auskundschaften. Davon liest man in Thoreaus Aufzeichnungen nur wenig. Stattdessen stapft man in beständig nassem Schuhwerk durch den dichten Wald, durch dessen Blätterdach die Sonne kaum dringt; man übernachtet mit den Männern unter dem umgedrehten Boot, um den Güssen der Nacht zu entgehen, während die Pferde „mit glattem, glänzendem Fell, tropfnass“ im Regen stehen; mit Thoreau sitzt man im „batteau“, dem Holzfällerboot, das über gefährliche Stromschnellen von Bug- und Heckmann sicher flussaufwärts gebracht wird. Man passiert malerische Wasserfälle und legt an Seeufern an, wo die Männer gleich fässerweise die Forellen aus dem Wasser ziehen. Und zwischendurch immer wieder der Blick zum Ktaadn, dessen Gipfel sich oft in Wolken versteckt. Auch als sie den höchsten Punkt des Berges erreichen, stehen sie in Wolken. Doch das Wetter fordert den baldigen Abstieg.

Das ebenfalls in diesem schönen Band enthaltene Porträt des im Juli 1817 geborenen Thoreau ist die erweiterte Version der Rede, die Emerson auf Thoreaus Beerdigung am 9.5.1862 gehalten hat. Er führt uns den Menschen, sein Motto: die Kunst, gut zu leben, und seine Unzufriedenheit mit den Schranken des täglichen Denkens deutlich vor Augen – „diesen schrecklichen Thoreau“, wie ihn seine Bewunderer ob seiner gefährlichen Offenheit und vollkommenen Rechtschaffenheit nannten.

In der Lektüre begegnet man Thoreau also gleich mehrfach: als Mensch und Freund, als Wanderer in der Natur, in der durch seine Augen wahrgenommenen Landschaft und in seiner beseelten Sprache, die den Leser auf eine sehr feine Weise anrührt.

Susanne Rikl, München