Detail

Drucken

Blau

Autor
Kupferschmidt, Kai

Blau

Untertitel
Wie die Schönheit in die Welt kommt
Beschreibung

Blau ist eine ganz besondere Farbe. Wer hat nicht schon einmal verzückt in den Himmel, in einen Bergsee, auf den Hals eines Pfaus, den Mantel einer Madonna oder eine Kornblume geblickt und ist in der Farbe schier versunken? Obwohl die Farbe Blau mit dem Himmel und dem Meer (je nach Wetter natürlich) die größte Fläche auf der Erde einnimmt, ist sie in der Natur ziemlich selten. Blaue Tiere, Pflanzen oder Steine sind in der Minderzahl, und synthetisch war die Farbe lange Zeit auch nur schwer herstellbar.

Der Journalist Kai Kupferschmidt versucht das Geheimnis der Farbe zu ergründen. In Steinen, Pflanzen und bei Tieren, aber auch in unserem Sehen und Sprechen geht er der blauen Spur nach. Er reist zu Physikern, Botanikern und Zoologen, nach Japan und Amerika, stöbert in der Geschichte und Geschichten und versucht zu ergründen, was das eigentlich ist: Blau – und warum es uns so fasziniert.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Hoffmann und Campe, 2019
Seiten
240
Format
Gebunden
ISBN/EAN
978-3-455-00639-1
Preis
26,00 EUR
Status
lieferbar

Zur Autorin / Zum Autor:

Kai Kupferschmidt, Jahrgang 1982, studierte molekulare Biomedizin und arbeitet als Wissenschaftsautor in Berlin. Er schreibt für das US-Journal Science sowie deutsche Zeitungen wie die Süddeutsche Zeitung, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und Die Zeit. Es sei denn, er macht blau, dann denkt er nicht selten über die Farbe Blau nach. Kai Kupferschmidt hat zahlreiche Preise gewonnen, u. a. den Medienpreis der Deutschen Aids-Stiftung.

Zum Buch:

Blau ist eine ganz besondere Farbe. Wer hat nicht schon einmal verzückt in den Himmel, in einen Bergsee, auf den Hals eines Pfaus, den Mantel einer Madonna oder eine Kornblume geblickt und ist in der Farbe schier versunken? Obwohl die Farbe Blau mit dem Himmel und dem Meer (je nach Wetter natürlich) die größte Fläche auf der Erde einnimmt, ist sie in der Natur ziemlich selten. Blaue Tiere, Pflanzen oder Steine sind in der Minderzahl, und synthetisch war die Farbe lange Zeit auch nur schwer herstellbar.

„(…) was ist Blau überhaupt? fragt der Journalist Kai Kupferschmidt und versucht das Geheimnis der Farbe auf unterschiedlichen Wegen zu ergründen. „Blau ist Physik“, „Blau ist Chemie“, „Blau ist Biologie“ und vor allem: „Blau ist besonders“ stellt er fest. Blau ist so vielfältig, dass er der Farbe ein ganzes Buch widmet, gefüllt mit Informationen und Geschichten über Steine, Sehen, Pflanzen, Sprache und Tiere. Dafür spricht er mit Physikern, Botanikern und Zoologen, reist nach Japan und Amerika und versucht zu ergründen, was das eigentlich ist: Blau – und warum es uns so fasziniert.

In früheren Zeiten, vor der Gewinnung aus Pflanzen und der chemischen Farbherstellung, wurde Blau aus Lapislazuli gewonnen und war teurer als Gold. Der Edelstein zierte die Goldmasken der Pharaonensarkophage. Für die Malerei wurde der Stein zerrieben und symbolisierte – wertvoller noch als Purpur, das die weltliche Macht darstellte – im Blau des Mantels der Madonnen die Macht des Himmels. Es hat lange gedauert, bis eine Herstellung der Farbe aus Pflanzen gelang, die jedoch nie dieselbe Leuchtkraft erzielte. Erst durch die Gewinnung auf chemischem Weg wurde Blau allgemeiner verfügbar, ist aber immer noch schwieriger herzustellen, als andere Farben.

Kai Kupferschmidt wirft in seinem Buch die unterschiedlichsten Fragen auf: Warum sehen wir Blau? Was sehen unterschiedliche Tiere, wenn sie Blau sehen? Wieso hat blaues Licht einen Einfluss selbst auf blinde Menschen? Wozu dient diese auffallende Farbe? Wieso sehen wir Blau, wo keines ist? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Sprache und Farbwahrnehmung? Wieso gibt es – gemessen an anderen Farben – relativ wenig blaue Tiere und Pflanzen? Seine Antworten sind nicht nur für naturwissenschaftliche Leser interessant. Kupferschmidt erzählt locker und spannend, und nach der Lektüre ist man auf vergnügliche Weise um einiges schlauer geworden.

Übrigens: Wer einmal richtig im Blau schwelgen möchte, kann im Foyer des Gelsenkirchener Opernhauses riesige Wände bewundern, die der Künstler Yves Klein mit dem von ihm in den 1950er Jahren erfundenen IKB (International Klein Blue) gestaltet hat.

Ruth Roebke, Bochum