Zum Buch:
Kein leichter Fall für Detective Emmanuel Cooper: Ein eiskalter Mord an einem Polizeichef, eine Mauer des Schweigens und zwei zwielichtige Geheimpolizisten, die seine Ermittlungen torpedieren, um den Fall für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren. Ein Fall, der Cooper immer tiefer in die Abgründe eines zutiefst bigotten Systems blicken lässt und bei dem er mehr als einmal schmerzlich an die Grenzen eines lange verdrängten Traumas stößt.
Es ist das Jahr 1952. Während Europa von der menschenverachtenden Ideologie der Nazis befreit wurde, setzt sich in Südafrika mit dem Sieg der burischen Nationalpartei das System der Apartheid mit seinen perfiden Rassengesetzen durch. Der Mord an einem Polizeichef führt Detective Sergeant Emmanuel Cooper nach Jakobs Rest, einem auf den ersten Blick fast paradiesischen Ort im Grenzgebiet zwischen Südafrika und Mozambique.
Willem Pretorius wurde beim Angeln scheinbar eiskalt hingerichtet, seine Leiche ins Wasser gezerrt. Die wenigen Spuren verlaufen sich im Sand. Emmanuel Cooper soll den grausamen Mord aufklären, aaber er trifft in der Dorfgemeinschaft zunächst auf eine Mauer aus Schweigen, die er als Fremder und An gehöriger der weißen englischen Bevölkerung kaum zu durchbrechen vermag.
Willem Pretorius und seine Familie –stolze, tief gläubige Buren, deren Vorfahren schon in der Schlacht vom Bloodriver gekämpft haben und die Sitte, Ordnung und Gottgefälligkeit hochhalten. Sein Schwiegervater ist ein protestantischer Prediger und Vordenker der Apartheid. Willem kannte alle Bewohner und ihre kleinen und großen Sünden, bestrafte und belohnte nach eigenem Ermessen, und wer sich ihm in den Weg stellte, lernte seine harte Seite kennen. Der Captain war nicht nur Polizeichef in Jakobs Rest, die Stadt gehörte ihm und folgte seinem Gesetz. Cooper vermutet hinter der allzu sauberen Fassade der Familie ein gut gehütetes Geheimnis, denn offenbar hatte der Captain noch eine andere, unbekannte Seite. Je tiefer Cooper gräbt, umso gefährlicher wird es für ihn, und die Zeit läuft ihm davon . Und dann entreißt ihm die Geheimpolizei kurzerhand den Fall und verfolgt ihre eigene Agenda. Cooper ermittelt trotz aller Drohungen weiter und begibt sich dabei in immer größere Gefahr. Hilfe bekommt er einzig von Shabala, dem Zulu-Hilfspolizisten, und dem schweigsamen Juden Zweigmann, Gemischtwarenhändler für die farbige Bevölkerung, der in einem früheren Leben Arzt war.
Malla Nunn wurde in Eswatini( Swaziland) geboren und lebt seit ihrer Kindheit in Australien. Mit dieser Krimireihe gelingt ihr ein eindrucksvolles und authentisches Bild der südafrikanischen Apartheidsgesellschaft. Es sind nicht nur spannende Pageturner, sondern politische Krimis, die die Bigotterie und Perfidie eines Regimes aufzeigen, dessen Gesetze auf einer wahnwitzigen Rassentheorie basieren. Ein Regime, das keine Gewalt gescheut hat, um den Großteil der Bevölkerung zu entrechten, zu entwurzeln und zu entmündigen.
Ein schöner Ort zu sterben ist der erste von vier Romanen um Detective Sergeant Emmanuel Cooper. Ursprünglich 2009 erschienen, war er lange Zeit auf deutsch nicht lieferbar und liegt nun endlich wieder vor.
Andrea Schulz, autorenbuchhandlung marx & co, Frankfurt