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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Taibo II, Paco Ignacio

Der Schatten des Schattens (Sombra de la sombra)

Untertitel
[Roman] Aus dem Spanischen von Harry Stürmer
Beschreibung
Verlag
Berlin/Hamburg: Assoziation A, 2010.
Format
br.
Seiten
228 Seiten
ISBN/EAN
978-3-935936-63-7
Preis
18,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Paco Ignaco Taibo II wurde 1949 in Gijon/Spanien geboren und lebt seit 1957 in Mexiko. Er ist Universitätslehrer und Übersetzer. In seinen vielen Kriminalromanen, von denen etliche auch auf Deutsch vorliegen, nimmt er vor allem die schmutzigen Geschäfte einer korrupten Gesellschaft in Mexiko aufs Korn.

Zum Buch:

Lange angekündigt (für Frühjahr 2007) war die deutsche Übersetzung dieses Romans, dessen Originalfassung aus dem Jahr 1986 stammt und der, betrachtet man die Romane Taibos in bezug auf die zugrunde liegenden historischen Hintergründe, vor der Zeit seines Romans „Die Rückkehr der Schatten“ (dt. 2004, s. BzL 2005/06) liegt. Gerade rechtzeitig zum hundertjährigen Jubiläum der mexikanischen Revolution können wir ihn lesen, den Roman, der die Geschichte vom Niedergang eben dieser Revolution erzählt. Mexiko D.F. im Jahre 1922. Regelmäßig treffen sie sich zum Dominospiel: der Journalist Poiquinto Manterola, der Dichter Fermín Valencia, der Chinese Tomás Wong und der Anwalt Verdugo. Ohne daß ihr Dominospielen – von dem genauestens berichtet wird, wer welchen Stein in welcher Situation legt – sonderlich gestört wird, kümmern sich die vier Protagonisten um die Aufklärung eines Mordes, klären die geheimnisvollen Hintergründe, die auf das weite Feld der konspirativen mexikanischen Politik führen, beteiligen sich schließlich an blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Parteien und kehren doch immer wieder, wenn auch schließlich etwas lädiert, zum geliebten Spiel zurück. Das alles hat Taibo in der uns gewohnten witzigen Weise und spannend berichtet und erklärt dazu, wie um das ungläubige Staunen des Lesers angesichts der haarsträubenden Geschichte zu zerstreuen: „Im Lauf der Handlung sind die frei erfundenen Personen anderen Personen und Situationen der Zeitgeschichte begegnet und haben sich mit ihnen vermischt.“ Und daher ist der Roman auch kein Kriminalroman wie seine früheren Werke, wie öfters zu lesen war. Taibo selbst sagt dazu in einem Interview: „Mich interessiert nicht die herkömmliche Form des Kriminalromans, sondern ein Mischroman, in dem sich Elemente des historischen Romans mit denen des Abenteuerromans mischen … sie reflektieren soziale Gegebenheiten.“ Die Leser erwartet eine höchst vergnügliche Lektüre Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)