Zum Buch:
Der deutsche Maler Rugendas war nun schon drei Wochen auf dem Weg von Mendoza nach Buenos Aires und diese Unendlichkeit der durchrittenen flachen Ebenen, so schien es ihm, das mußten doch die berühmten Pampas sein. Nein, nein, klärte ihn der Reisebegleiter auf, dem dieser Wegabschnitt ziemlich bergig vorkam, die Pampas, die kommen erst noch … Man muß diesen Abschnitt in César Airas Humboldts Schatten noch mal nachlesen, um nachzuempfinden, welche Überraschung Rugendas erlebte und was den heutigen Reisenden erwartet, läßt er sich auf das Reisen in Argentinien ein. Strobel y Serra hat, wie schon in den empfehlendswerten Reiselesebüchern zu Kuba und Mexiko, ein interessante Sammlung von Auszügen aus Texten zusammengestellt, die erste Eindrücke von diesem riesigen und widersprüchlichen Land vermitteln und zudem neugierig auf die zitierten Bücher machen. Dazu gehören mit Sicherheit Martínez Santa Evita und Pigafettas Mit Magellan um die Erde. Ob Chatwins In Patagonien noch dazu gehört, wenn man Sonia Maria Cristoffs Patagonische Gespenster gelesen hat, mag bezweifelt werden. Im übrigen bewährt sich die Mischung aus Literatur, Essay und Reportage, um die reisewilligen Leser nicht abzuschrecken, sondern in freudige Erregung auf das Abenteuer Argentinien zu versetzen.
Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)