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Bücher zu Lateinamerika

Autor
Domínguez, Carlos María

Die blinde Küste (La costa ciega)

Untertitel
Roman. Aus dem Span. von Susanne Lange
Beschreibung
Verlag
Berlin: Suhrkamp Verlag, 2010.
Format
geb.
Seiten
137 Seiten
ISBN/EAN
978-3-518-42181-9
Preis
15,90 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Carlos María Domínguez wurde 1955 in Buenos Aires geboren. Er ist Journalist, Literaturkritiker, Schriftsteller und lebt seit 1989 in Montevideo. Von ihm liegen in deutscher Übersetzung zwei empfehlenswerten Bände vor (die Erzählung „Das Papierhaus“ und „Wüste Meere“, eine Anthologie mit mehreren Erzählungen; siehe BzL 2005/2006).

Zum Buch:

Die Geschichte wird von einem namenlosen Erzähler in einer einsamen Raststätte berichtet. Hauptperson ist Arturo Balz, der eines Tages die junge Tramperin Camboya in seinem Auto mitnimmt. Noch wissen die Beiden nicht, daß ihre Vergangenheit miteinander verknüpft ist. In einer der verlassenen Hütten am Strand treffen sie sich wieder und erzählen sich ihre Geschichte(n). Camboya, die eigentlich Cecilia heißt, hat ihren Namen gewechselt, weil sie den moralischen Druck ihrer Familie nicht mehr aushielt, die ihr ständig das zum Mythos gewordene Vorbild ihrer Tante Cecilia vorhielt, die am Widerstand gegen die Militärdiktatur teilnahm und seitdem verschwunden ist. Ganz allmählich wird klar, daß die Cecilia, von der Arturo in seinen Geschichten berichtet, identisch ist mit der Tante Camboyas. Arturo hat das Verschwinden seiner Freundin nie verwunden und schöpft wieder Hoffnung, als er sich in die Adoptivtochter seines Arbeitgebers verliebt … Domínguez versteht es, die vielen Episoden und die darin auftretenden Personen in vielen Rückblenden und Erinnerungen lebendig werden zu lassen. Allerdings ist der Bericht so kunstvoll verschachteln, daß der Leser ständig in Gefahr ist, den Faden zu verlieren. Mitunter helfen ihm nur die den Erzählfluß unterbrechenden, ungeduldigem Nachfragen oder eingestreuten Vermutungen der Wirtin Ema in der Raststätte wieder auf die richtige Ebene zurück. Zu komplex sind auch die historischen Hintergründe in Argentinien und Uruguaymit ihren zeitlich fast parallel stattfindenden Militärdiktaturen, die die Protagonisten zwangen, auf der Flucht vor den jeweils herrschenden Militärs ständig die Grenzen zu wechselten. Ein Roman, der eine hohe Aufmerksamkeit vom Leser verlangt, viele Fragen aufwirft und eigentlich mit einem einmaligen Lesen nicht „ausgelesen“ ist. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)